Papieringeneure

Zuständig für die Papiermechaniken sind die „Paper-engineers“, wie sie seit der Mitte der 1970er Jahre neben den Autoren und Illustratoren in den Titeln und im Impressum der Bücher aufgeführt werden.

Ib Pernick 'Grover’s Super Surprise Book'Die ersten, die als Papieringenieure benannt wurden waren die für den amerikanischen Verleger Waldo Hunt arbeitenden Tor Lokvig (“The Tournament Magic“, 1977) und Ib Pernick (“ Grover’s Super Surprise Book“, 1978). Aber auch vorher wurden die Papiergestalter schon namentlich als Autoren oder Mitwirkende aufgeführt und damit ihre entscheidende künstlerische Tätigkeit gewürdigt. Bekannte Papieringenieure in der Frühzeit der kinetischen Bücher: Martin Engelbrecht, Leopold Chimani, Dean & Sons, Lothar Meggendorfer, Rapharel Tuck, Ernest Nister.

 

Patente früher abgesichert

Martin Engelbrecht Der Kampf um die Schutzrechte zu den ausgeklügelten Papierskulpturen scheint in den früheren Jahren bedeutender gewesen zu sein als heutzutage. Schon Martin Engelbrecht ließ sich 1719 durch ein kaiserliches Privileg seine Ideen u.a. des perspektivischen Theaters (Tunnelbuch, Peepshow-Book) für zehn Jahre mit weiteren zweimaligen Verlängerungen absichern, um sich vor Nachahmungen zu schützen.

Patent für Mickey-Mouse-BindungAuch S. Louis Giraude meldete noch vor 1930 unter der Nummer 3509/29 ein Patent für seine „Selferrecting Models to illustrate the Stories“ an. Dies nutzte ihm nur wenig. Schon 1933 sicherte sich der amerikanische Blue Ribbon Books Verlag unter der Bezeichnung „Pop-up“ mit der Nummer 1913797 beim US-Patent Office die Rechte für ein ähnliches Modell und vermarktete es dann weltweit. Selbst die Bindung der Bücher wurden mit dem Patent Nr. 1 992 618 abgesichert. Heute scheint es kein Vergehen mehr zu sein, Ideen von Ausführungen von einem Kollegen zu übernehmen.