Haben Sie in Ihrer Kindheit nicht auch Bücher gesehen, die beim Aufschlagen richtige dreidimensionale Kulissen bildeten? Bücher, die Theaterszenen abbildeten und bei denen man mit kleinen Schiebern z.B. die Hexe in den Ofen befördern konnte? Damals nannte man diese Bücher Klappbücher, Stehauf-Bilderbücher oder auch nur Spielbücher und sie wurden als Kinderbücher abgetan.
Heute werden solche Bücher immer noch hergestellt - hauptsächlich in den USA. Deswegen heißen diese Bücher mit Überraschungen auch bei uns volkstümlich "Pop-up-Bücher". Das kommt von dem englischen Wort "to pop up", welches so viel bedeutet wie „aufspringen, auftauchen“ und wurde 1932 zum ersten Mal in Amerika angewandt und patentiert.
Den Begriff „kinetische Bücher“ empfinde ich als zutreffender, da er alle Bücher mit Bewegungselementen umfasst. Das Wort stammt von dem griechischen Wort „kineiín“, das übersetzt „in Bewegung setzen, bewegen“ bedeutet und außer dem Aufspringen auch andere Bewegungselemente wie die Flachmechanik berücksichtigt. Der Begriff entspricht dem deutschen „Bewegliche Bücher“, dem englischen „Movable Books“, dem französischen „Livres animé“ und dem spanischen „Libros animatos“ ist aber international ähnlicher und lautgleicher zu transformieren: kinetic books, livres kinetic, libros kineticos und in fast allen Sprachen werbungsmäßig gut einsetzbar.
Doch genug der sprachklanglichen Erörterungen dieser hybriden Buchform, die über 800 Jahre nicht als eigenständige Buchgattungen anerkannt wurde, obwohl sie Kindern wie Erwachsenen viel Freude bereitet hat und noch heute bereitet. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Anschauen meiner Internetseiten. Sehen Sie selbst!
Hans Hartung